Ein neues Buch ist veröffentlicht. Vorerst als E-Book, exklusiv auf Amazon. Ich habe wieder mein imaginäres Bergstadt besucht und geschaut, was die Vampire dort gerade treiben. Ich war nicht überrascht, auf eine Geschichte zu stoßen, die sich aufzuschreiben lohnte.
Es ist wieder Urban Fantasy geworden. Ich vermute, dass es eine eher leise Geschichte ist, ohne viel Action und allzu viel „Romance“ und „Spice“ usw. Ich hoffe, sie ist dennoch spannend, ein bisschen witzig und lesenswert. Bei Amazon findet ihr das E-Book unter diesem Link: Klara Bellis: Die Blutphiole
Klappentext
»Dann gab’s noch so’n Spinner, der Cleo killen wollte. Dem hab ich aber gezeigt, was ein Besen ist. Wir brauchen übrigens einen neuen Besenstiel.«
Eben noch sitzt Cleo am Schreibtisch, da wacht sie im Leichenfach in der Pathologie auf, nackt, mit Glatze und ohne Gedächtnis. Eine freche Punkerin befreit sie aus ihrer misslichen Lage. Sie verschafft Cleo Unterschlupf im Haus ihres uralten Onkels. Die beiden wissen mehr über Cleo als sie selbst. Sie erinnert sich gerade mal an ihren Namen und dass sie 29 Jahre alt ist. Doch die Punkerin und der seltsame Alte sind fest davon überzeugt, dass sie der einzige Mensch ist, der ihnen helfen kann. Sie soll eine in Silber eingefasste Phiole finden. Dass die Phiole ausgerechnet mit Blut gefüllt ist, verschweigen sie ihr. Je mehr sich Cleo ihre Erinnerungen zurückerobert, desto mehr zweifelt sie an den guten Absichten ihrer Retter. Mit jedem Schritt zurück in ihr altes Leben läuft sie Gefahr, falsche Entscheidungen zu treffen. Das wäre tödlich für sie und alle, die auf sie zählen.
Allergikerhinweis: Kann Spuren von Vampiren enthalten.
Leseprobe
Wie ein Hündchen an der Leine ließ sich Cleo führen. Das ging ja richtig leicht. Fast zu leicht. Sie durfte nicht vergessen, wer Cleo wirklich war, was hinter ihrer harmlosen Fassade lauerte, auch wenn Samatu davon nichts wissen wollte.
»Da hast du Geld. Das Klo ist unten. Ich warte hier.« Ihr reichte schon der Gestank, den sie vom obersten Treppenabsatz aus wahrnahm. In der Hölle aus Fliesen, Desinfektionsmitteln und Fäkalien würde sie garantiert das Bewusstsein verlieren. »Bitte mach keinen Scheiß. Metaphorisch, meine ich. Das hier ist keine Entführung. Das ist ein Rettungseinsatz.«
»Rettungseinsatz? Wer muss denn gerettet werden?« Schon wieder starrte Cleo sie mit dem vernebelten Schlafzimmerblick an. Oder lag ihre verpeilte Art an der Kopfverletzung, die sie noch nicht auskuriert hatte?
»Du musst gerettet werden, Prinzessin. Ist das denn so schwer zu kapieren? Beeil dich, ich will vor Sonnenaufgang zu Hause sein, sonst dreht der alte Sack durch.«
Tatsächlich kehrte Cleo nach wenigen Minuten zurück. Sie musste sich das Gesicht gewaschen haben, denn sie wirkte deutlich frischer, wenn auch immer noch die Orientierungslosigkeit in ihrem Blick flackerte. Die Frau war voll durch den Wind. Kein Wunder bei dem, was sie durchgemacht hatte.
»Und das ist wirklich keine Entführung?«, fragte sie unsicher, als sie wieder auf der Rückbank saß.
»Ist es nicht. Definitiv.« Lilli startete den Motor. »Kannst ja versuchen, die Bullen zu rufen: Herr Wachtmeister, ich werde mit einer Butterstulle bedroht. Merkste selber, oder?« Sie stellte den Motor wieder aus. »Wenn du abhauen willst, dann mach ruhig. Mir ist das wurscht. Nur der Alte wird rumheulen. Und du wirst spätestens morgen tot sein. Oder glaubst du, die Irren feiern dich dafür, wenn ausgerechnet eine wie ich dich ins Leben zurückholt?«
»Eine wie du?« Cleo schnallte sich an und schenkte sich Tee ein. Der frische Duft nach Earl Grey breitete sich im Wageninneren aus. Das übertünchte gnädigerweise den Klogestank, der noch an ihr haftete. »Wieso? Was ist mit dir?«
»Nicht jetzt.« Die hat echt ’nen Schlag zu viel gegen den Kopf bekommen. Lilli seufzte innerlich »Eins nach dem anderen. Lass uns erst mal nach Hause fahren.« Erneut startete sie den Motor und stieg aufs Gaspedal.
Figurenskizzen
Unveröffentlichtes Kapitel
Ursprünglich sollte „Die Blutphiole“ mit einem Kapitel beginnen, das viele Jahrhunderte vor der eigentlichen, im Buch erzählten Geschichte spielt. Aus meiner Erfahrung mit „Krähenpakt“ heraus habe ich jedoch davon Abstand genommen, weil es die Leser eher verunsichert, wenn sie einen Urban-Fantasy-Roman in der Jetzt-Zeit erwarten und sich dann auf den ersten Seiten in einer längst vergangenen Zeit wiederfinden. Deshalb könnt ihr das verworfene Kapitel hier lesen. Aber Vorsicht! Es ist weder lektoriert noch Korrektur gelesen. Auch die Testleserinnen kennen es nicht: Vor langer Zeit – Unveröffentlichtes Kapitel