Erfahrung mit Gratis-Aktion – Teil 2

Screenshot der Anzeige der Verkäufe und Gratis-Downloads vor, während und nach der Gratisaktion als Balkendiagramm
Screenshot: Downloads vor, während und nach der Gratisaktion. Die blauen Ziffern stehen für echte Verkäufe.

„Jetzt ist eh alles Rille“, habe ich mir gedacht, nachdem ich „Wintermaid“ & „Höhlenbrut“ über Weihnachten mit bescheidenem Erfolg gratis angeboten hatte. Weil mein aktueller Roman „Die Blutphiole“ (im weitesten Sinne Urban Fantasy mit Vampiren drin) kaum Sichtbarkeit bei Amazon erreichen konnte, hatte ich auch für diesen Roman eine dreitägige Gratisaktion angeschoben.

Hintergrund

Die ersten beiden Wochen nach der Veröffentlichung Anfang November fand das neue E-Book erstaunlich viele Leser (verglichen mit meinen anderen Büchern). Leider gab es über Kindle Unlimited (KU) nur vereinzelte Ausleihen und somit wenig gelesene Seiten, weshalb es im Ranking schnell absackte, anstatt noch etwas weiter zu steigen. Es scheint, als wäre das E-Book für KU-Leser nahezu unsichtbar. Auch eine kostenintensive, mehrwöchige Marketingaktion über Facebook brachte keine Sichtbarkeit und hat die organische Reichweite vermutlich sogar gedrosselt – habe ich mir sagen lassen. Recht schnell trudelten zudem einige negative Bewertungen ein, von denen sich der anfangs ungewöhnlich hohe Sternedurchschnitt nicht mehr erholt. Deshalb musste ich davon ausgehen, dass das Buch ohnehin verloren ist. Das erleichterte mir die schwere Entscheidung für eine Gratisaktion zu einem fast nagelneuen Buch. (Meine erste Idee war ohnehin, das Buch wieder zu löschen. Im Moment schwanke ich hier noch.)

Meine Ziele für die Gratisaktion

1.) Weitere Leser finden, sodass der Roman nicht nahezu ungelesen bleibt und sich ein Jahr Arbeit zumindest aus dieser Sicht ein bisschen gelohnt hat.
2.) Mit sehr viel Glück organische Reichweite bei Amazon erzeugen, sodass es auch Kindle-Unlimited-Leser finden und das Ranking vielleicht doch noch etwas steigt.

Screenshot Amazon: Rang 7 in den Gratisscharts
Rang 7 in den Gratischarts

Das Ranking

Vor Beginn der Gratisaktion schwankte das Ranking zwischen 12.000 und 16.000. Während der dreitägigen Aktion schaffte es das Buch kurzzeitig bis auf Rang 7 der Gratischarts. Schon am ersten Tag wurden, im Vergleich zu den anderen beiden Büchern, doppelt so viele E-Books geladen. Eventuell lag das daran, dass eine bekannte Webseite die Aktion ohne mein Zutun beworben hat. Auch wenn meine Freude darüber riesig war, könnte diese Werbung kontraproduktiv gewesen sein, sollte es stimmen, dass Klicks von Webseiten außerhalb des Amazon-Shops den Algorithmus verwirren und eine nachhaltige Reichweite erschweren. Insgesamt gingen 763 kostenlos geladene E-Books über den virtuellen Tresen. Deutlich mehr als bei den anderen beiden Büchern.

Jeweils Rang 1 in zwei Gratis-Kategorien


Etwa fünf Stunden lang nach dem Ende der Gratiskation hatte das E-Book weder Ranking, noch tauchte es in den Kategorien auf. Als der Rang wieder sichtbar wurde, lag er bei 57.424, kurz danach bei 19.304, um sofort weiter auf 46.847 abzusinken. Auch die beiden echten Verkäufe kurz nach der Gratisaktion hatten keine positiven Auswirkungen, als wären sie nicht erfasst worden. Das Ranking stellt sich inzwischen deutlich schlechter dar als vor der Aktion. Ich muss hilflos zuschauen, wie das Buch in Folge der Gratisaktion im Grunde völlig unsichtbar geworden ist.

Das Ergebnis

Was die Sichtbarkeit im Amazonshop betrifft, war die Gratisaktion für ein relativ neues E-Book ein Fiasko. Anscheinend wurde dadurch das letzte Fünkchen organischer Reichweite erstickt. Gleichzeitig haben nun sehr viele Menschen den Roman kostenlos ergattert. Jetzt kann ich nur hoffen, dass darunter viele Leser sind, die die Geschichte wertschätzen können.

Mein Fazit

Mal verliert man. Mal gewinnen die anderen. Letztlich habe ich „Die Blutphiole“ vor allem deshalb geschrieben, weil ich gehofft hatte, den kleinen Erfolg von „Krähenpakt“ noch einmal wiederholen zu können. „Krähenpakt“ kam vor allem deshalb zustande, weil ich es eigentlich schon mit dem Schreiben aufgegeben hatte, aber durch ein Coaching motiviert wurde, es doch noch einmal zu versuchen.

„Die Blutphiole“ hat mir gezeigt, dass ich bei „Krähenpakt“ einfach nur unverschämtes Glück hatte und sich der damals ohnehin eher bescheidene Erfolg nicht wiederholen lässt. Vielleicht ist es nun an der Zeit, sich von seinen Träumen zu verabschieden, wenn sie seit einem Jahrzehnt regelmäßig in Enttäuschungen und Fehlschlägen münden. Wobei ich das Wort „Enttäuschung“ eher positiv sehe. Es bedeutet ja das Ende einer Täuschung und dass der Blick nun deutlich klarer ist.

Erfahrung mit Gratis-Aktion für E-Books

Screenshot Amazonshop

Ich mache ungern Gratisaktionen mit meinen E-Books. Ich fürchte, die Leser denken, was nichts kostet, ist nichts wert und bewerten dann meine Bücher entsprechend, wenn sie diese gratis ergattert haben. Andererseits nutze ich selbst oft kostenlose Angebote, für die ich dankbar bin, z.B. Canva, mein E-Mail-Programm oder den Webbrowser. Deshalb finde ich es okay, ein bisschen was an die Allgemeinheit zurückzugeben und meine Bücher ab und zu gratis anzubieten. Außerdem war gerade Weihnachten, weshalb ich beide Bände der Dilogie „Wintermaid“ & „Höhlenbrut“ zwei Tage bzw. im Falle von Band 1 (Wintermaid) sogar drei Tage bei einer Gratisaktion im Amazon-Shop verschenkt habe.

Das E-Book-Ranking

Von „Höhlenbrut“ wurden innerhalb von 48 Stunden 474 E-Books gratis heruntergeladen (Rang 25 in den Kostenloscharts). Vor der Aktion lag das Ranking in den Verkaufscharts bei Platz 291.691, am ersten Tag nach Ende der Aktion immerhin bei Rang 25.435. Von „Wintermaid“ wurden innerhalb von 72 Stunden 640 E-Books heruntergeladen, wodurch es Rang 20 in den Kostenlos-Charts erreichte und nach der Aktion für kurze Zeit auf 12.872 der allgemeinen Charts aufstieg. Leider erzeugte das kaum echte Sichtbarkeit, worauf ich auch nicht wirklich zu hoffen gewagt hatte. Inzwischen stürzt das Ranking bei beiden Büchern recht schnell wieder ab.

Screenshot: Verkäufe vor, nach und während der Gratisaktion. Die zwei- und dreistelligen Zahlen stehen fast ausschließlich für Gratis„Verkäufe“.

Das Hörbuch-Ranking

Für „Wintermaid“ existiert ein hochwertig produziertes Hörbuch. Das lag die letzten Monate beim Audible-Ranking um 200.000. Im Grunde hat es niemand mehr gekauft. Am dritten und letzten Tag der Gratisaktion für das dazugehörige E-Book lag das Hörbuch für einen kurzen Moment bei Rang 12.031. Ich vermute, dass drei oder vier Leute nach dem Download des kostenlosen E-Books die Chance genutzt haben, das dazugehörige Hörbuch für einen weitaus günstigeren Preis bei Amazon zu kaufen (für 2,95 € anstatt für 14,95 €). Am zweiten Tag nach der Aktion fällt es mit jeder Stunde weiter in die Richtung, aus der es gekommen ist: weit nach unten.

Auswirkungen auf Verkäufe bzw. Kindle Unlimited

Nach Ablauf der Gratisaktion gab es für die E-Books aus der Aktion einige Verkäufe im niedrigen einstelligen Bereich. Vermutich wurden auch drei oder vier dieser E-Books über KU ausgeliehen. Es gab gelesene Seiten im dreistelligen Bereich. Bei meinen anderen Büchern blieb alles beim Alten.

Was würde ich beim nächsten Mal anders machen?

Weil die Gratisaktion hauptsächlich als Weihnachtsgeschenk gedacht war, ist mir erst gegen Ende der Aktion eingefallen, die Keywords, die Kategorien und die A+ Inhalte der beiden E-Books zu aktualisieren. Vor Beginn der Aktion wäre das wesentlich schlauer gewesen. Anderseits bringt das bei meinen Büchern – mit Ausnahme von „Krähenpakt“ – normalerweise kaum etwas für eine bessere Sichtbarkeit. Deshalb war es zwar eine vertane Chance, aber kein gravierend schlimmer Fehler.

Fazit

Um es kurz zu machen. Hat es sich gelohnt, die beiden E-Books für zwei bzw. sogar drei Tage gratis anzubieten? Die Idee mit dem Weihnachtsgeschenk ist ganz sicher aufgegangen. Im kommerziellen Sinne hat es sich erwartungsgemäß nicht gelohnt. Zumal ich die Aktion auch nicht marketingtechnisch nutzen konnte, z.B. um Newsletterabonnenten zu gewinnen. Ich habe leider keinen Newsletter und wegen der DSGVO* habe ich einen zu großen Respekt davor, einen anzubieten.

Gelohnt hat sich die Aktion dennoch für mich, wenn auch auf andere Weise. So konnte ich mich davon überzeugen, dass sich die Leser durchaus für meine Bücher interessieren (gemessen an den Abertausenden von Gratis-E-Books im Amazon-Shop). Immerhin haben es die beiden Titel in die Top 30 bzw. Top 20 der kostenlosen E-Books geschafft. Mein eher deprimierendes Fazit ist daher: Recht viele Leute würden meine Bücher gern haben wollen. Sie dürfen nur möglichst nichts kosten.

*) Profis sagen jetzt sicher: „Hä? Warum? Das mit dem Newsletter ist doch easy.“ Ich habe jedoch webtechnisch im Job öfter mit einem DSGVO-Juristen zu tun. Dabei merke ich jedes Mal, dass ich nicht mal ansatzweise verstehe, was er überhaupt will und warum das eine richtig und das andere falsch sein soll.

Die Blutphiole

Ein neues Buch ist veröffentlicht. Vorerst als E-Book, exklusiv auf Amazon. Ich habe wieder mein imaginäres Bergstadt besucht und geschaut, was die Vampire dort gerade treiben. Ich war nicht überrascht, auf eine Geschichte zu stoßen, die sich aufzuschreiben lohnte.

Es ist wieder Urban Fantasy geworden. Ich vermute, dass es eine eher leise Geschichte ist, ohne viel Action und allzu viel „Romance“ und „Spice“ usw. Ich hoffe, sie ist dennoch spannend, ein bisschen witzig und lesenswert. Bei Amazon findet ihr das E-Book unter diesem Link: Klara Bellis: Die Blutphiole

Klappentext

»Dann gab’s noch so’n Spinner, der Cleo killen wollte. Dem hab ich aber gezeigt, was ein Besen ist. Wir brauchen übrigens einen neuen Besenstiel.«
Eben noch sitzt Cleo am Schreibtisch, da wacht sie im Leichenfach in der Pathologie auf, nackt, mit Glatze und ohne Gedächtnis. Eine freche Punkerin befreit sie aus ihrer misslichen Lage. Sie verschafft Cleo Unterschlupf im Haus ihres uralten Onkels. Die beiden wissen mehr über Cleo als sie selbst. Sie erinnert sich gerade mal an ihren Namen und dass sie 29 Jahre alt ist. Doch die Punkerin und der seltsame Alte sind fest davon überzeugt, dass sie der einzige Mensch ist, der ihnen helfen kann. Sie soll eine in Silber eingefasste Phiole finden. Dass die Phiole ausgerechnet mit Blut gefüllt ist, verschweigen sie ihr. Je mehr sich Cleo ihre Erinnerungen zurückerobert, desto mehr zweifelt sie an den guten Absichten ihrer Retter. Mit jedem Schritt zurück in ihr altes Leben läuft sie Gefahr, falsche Entscheidungen zu treffen. Das wäre tödlich für sie und alle, die auf sie zählen.

Allergikerhinweis: Kann Spuren von Vampiren enthalten.

Leseprobe

Wie ein Hündchen an der Leine ließ sich Cleo führen. Das ging ja richtig leicht. Fast zu leicht. Sie durfte nicht vergessen, wer Cleo wirklich war, was hinter ihrer harmlosen Fassade lauerte, auch wenn Samatu davon nichts wissen wollte.
»Da hast du Geld. Das Klo ist unten. Ich warte hier.« Ihr reichte schon der Gestank, den sie vom obersten Treppenabsatz aus wahrnahm. In der Hölle aus Fliesen, Desinfektionsmitteln und Fäkalien würde sie garantiert das Bewusstsein verlieren. »Bitte mach keinen Scheiß. Metaphorisch, meine ich. Das hier ist keine Entführung. Das ist ein Rettungseinsatz.«
»Rettungseinsatz? Wer muss denn gerettet werden?« Schon wieder starrte Cleo sie mit dem vernebelten Schlafzimmerblick an. Oder lag ihre verpeilte Art an der Kopfverletzung, die sie noch nicht auskuriert hatte?
»Du musst gerettet werden, Prinzessin. Ist das denn so schwer zu kapieren? Beeil dich, ich will vor Sonnenaufgang zu Hause sein, sonst dreht der alte Sack durch.«
Tatsächlich kehrte Cleo nach wenigen Minuten zurück. Sie musste sich das Gesicht gewaschen haben, denn sie wirkte deutlich frischer, wenn auch immer noch die Orientierungslosigkeit in ihrem Blick flackerte. Die Frau war voll durch den Wind. Kein Wunder bei dem, was sie durchgemacht hatte.
»Und das ist wirklich keine Entführung?«, fragte sie unsicher, als sie wieder auf der Rückbank saß.
»Ist es nicht. Definitiv.« Lilli startete den Motor. »Kannst ja versuchen, die Bullen zu rufen: Herr Wachtmeister, ich werde mit einer Butterstulle bedroht. Merkste selber, oder?« Sie stellte den Motor wieder aus. »Wenn du abhauen willst, dann mach ruhig. Mir ist das wurscht. Nur der Alte wird rumheulen. Und du wirst spätestens morgen tot sein. Oder glaubst du, die Irren feiern dich dafür, wenn ausgerechnet eine wie ich dich ins Leben zurückholt?«
»Eine wie du?« Cleo schnallte sich an und schenkte sich Tee ein. Der frische Duft nach Earl Grey breitete sich im Wageninneren aus. Das übertünchte gnädigerweise den Klogestank, der noch an ihr haftete. »Wieso? Was ist mit dir?«
»Nicht jetzt.« Die hat echt ’nen Schlag zu viel gegen den Kopf bekommen. Lilli seufzte innerlich »Eins nach dem anderen. Lass uns erst mal nach Hause fahren.« Erneut startete sie den Motor und stieg aufs Gaspedal.

Figurenskizzen
Pastellzeichnung einer jungen Frau mit Glatze
Cleo (Pastell + BeCasso)
Pastellzeichnung eines jungen Mannes mit langen Haaren und schwarzem Hoody
Amatus (Pastell + BeCasso)
Pastellzeichnung einer jungen Punkerin mit Sitecut und schwarzem Top
Lilli (Pastell + BeCasso)

Unveröffentlichtes Kapitel

Ursprünglich sollte „Die Blutphiole“ mit einem Kapitel beginnen, das viele Jahrhunderte vor der eigentlichen, im Buch erzählten Geschichte spielt. Aus meiner Erfahrung mit „Krähenpakt“ heraus habe ich jedoch davon Abstand genommen, weil es die Leser eher verunsichert, wenn sie einen Urban-Fantasy-Roman in der Jetzt-Zeit erwarten und sich dann auf den ersten Seiten in einer längst vergangenen Zeit wiederfinden. Deshalb könnt ihr das verworfene Kapitel hier lesen. Aber Vorsicht! Es ist weder lektoriert noch Korrektur gelesen. Auch die Testleserinnen kennen es nicht: Vor langer Zeit – Unveröffentlichtes Kapitel

Webseite gestohlen

Update: 14.08.2024

Seit Anfang Mai schwebte meine alte Webseite als eine Art Zombie im Internet herum. Wiederbelebt von Kriminellen, die damit irgendwas Übles anstellen wollten. Ich hatte verschiedene Versuche unternommen, diese Seite samt meiner gestohlenen Inhalte löschen zu lassen. Im Grunde sind alle Versuche gescheitert, da sich die Seitenbetreiber gut verbergen und falsche Spuren über den halben Planeten verstreuen (bis nach Brasilien).

Dennoch habe ich es dank des „Abuse Contact“ auf der Webseite der Denic geschafft, dass die Webseite praktisch nicht mehr auffindbar ist. Aber sie scheint noch in Betrieb zu sein, denn laut Denic ist die Domain noch immer vergeben und es gab dort am 22. Mai 2024 letzte Änderungen.

Neben der Kontaktaufnahme zum Abuse Contact (der zum Glück geklappt hat), zu Google (sinnlos …), zu meinem Hoster (sie hatten einen gar nicht so schlechten Tipp, der in dem Moment jedoch nicht umsetzbar war) und dem Webhoster der Kriminellen (nicht möglich, weil durch eine Spezialfirma abgesichert, die ganz viele, ganz wichtige EU-Zertifikate hat und die nicht per E-Mail erreichbar ist …), habe ich das Ganze auch bei der Polizei angezeigt. Heute kam ein Brief von der Staatsanwaltschaft, dass das Ermittlungsverfahren eingestellt wurde, weil der Täter nicht ermittelbar ist.

Trotzdem hoffe ich, dass es die richtige Idee war, das Ganze bei der Polizei anzuzeigen, allein schon, um irgendwas in der Hand zu haben, falls mit der gestohlenen Webseite, auf der mein Name steht, Schaden angerichet werden sollte. So hoffe ich, nachweisen zu können, den Versuch unternommen zu haben, das Ganze zu verhindern.

Und was lerne ich daraus: Falls ich mal wieder in ein tiefes „Es ist eh alles sinnlos“-Loch falle (an dessen Rand ich im Grunde ständig stehe), NIEMALS die Webseite löschen, also niemals die Domain freigeben, sondern nur stilllegen und verbergen. Freigegebene Domains werden sofort von Geschäftemachern eingesammelt und später können sie von Kriminellen missbraucht werden, die die alten Webseiteninhalte samt persönlicher Daten missbrauchen.

Vorgeschichte

Während der Coronazeit wuchsen meine Selbstzweifel, was das Schreiben betrifft, aus verschiedenen Gründen in ungeahnte Höhen. Deshalb beschloss ich, „Klara Bellis“ samt der dazugehörigen Webseite zu löschen. Was ich auch getan habe. Zumindest das mit der Webseite.

Wie es im Leben so läuft (mal verliert man, mal gewinnen die anderen …), fanden zwar so gut wie nie Leser zu meiner Webseite, dafür aber Kriminelle die kläglichen Überreste, nachdem ich die Seite gelöscht hatte.

Was ist passiert?

Es gibt eine Masche, bei der Domains, die von den ursprünglichen Nutzern freigegeben wurden, aufgekauft und zu betrügerischen Zwecken mit alten Inhalten der ursprünglichen Webseite befüllt werden. Darüber kann man unter diesem Link unter der Überschrift „Missbrauch von Expired Domains“ lesen: https://www.seo-suedwest.de/9218-neue-spam-richtlinien-google-verhaengt-massenhaft-manuelle-massnahmen.html

Das scheint auch meiner ehemaligen Webseite passiert zu sein. Sie tauchte Anfang Mai 2024 plötzlich beim Googeln wieder auf, als wäre sie nie weggewesen. Nur, dass dort jetzt der Stand von 2015 zu sehen ist und nicht von 2020/21, als ich sie gelöscht hatte.

Was habe ich unternommen?

  1. Anzeige bei der Polzei (Online und mit Screenshots der Webseite)
  2. Mail an die Abuse-E-Mail-Adresse, die auf der Denic-Webseite im Rahmen der Domain-Abfrage zu der gefälschten Seite genannt wird: https://webwhois.denic.de/
  3. Anfrage an die Denic nach Auskünften über den Domain-Inhaber, um ggf. rechtliche Schritte einzuleiten: https://www.denic.de/fileadmin/public/downloads/Domaindatenanfrage/Antrag_Domaindaten_Rechteinhaber.pdf
  4. Info an Google wg. Urheberrechtsverletzung: https://support.google.com/legal/answer/3110420?hl=de
  5. Info an Google wg. Pishing-Verdacht, da sich auf der Webseite ein Formular befindet und ich nicht weiß, was mit den Daten passiert, die dort eingetragen werden könnten: https://safebrowsing.google.com/safebrowsing/report_phish/?hl=de

Welche Schritte folgen noch?

Die Denic nennt auch noch folgende Anlaufstellen, die ich mir in den nächsten Tagen genauer ansehen und, falls es inhaltlich passt, anschreiben werde: https://www.denic.de/wissen/rechtswidrige-inhalte

Die Suchmaschnie Bing werde ich mir auch noch vorknöpfen und schauen, wo man dort rechtswidriger Inhalte meldet.

Jetzt bin ich gespannt, ob es irgendetwas bewirkt, oder ob ich damit leben muss.

Mein Tipp

Was ich aus der Sache lerne: NIEMALS eine Webseite „einfach so“ löschen und die Domain freigeben. Lieber die alte Domain behalten und von dort eine Umleitung auf die neue schalten. Sonst kann Schindluder mit der alten Webseite und deren Inhalten getrieben werden. Und ja, es scheint zumindest in meinem Fall wahrscheinlicher zu sein, von Kriminellen gefunden zu werden als von Leuten, die meine Bücher mögen. Deshalb ist es besser, wachsam zu sein und vom Schlimmsten auszugehen (aber trotzdem nicht aufzugeben und ab und zu eine Geschichte zu veröffentlichen. Egal ob die einer liest oder nicht.)

Neues Buch: Krähenpakt

Coverdesign und Umschlaggestaltung: Florin Sayer-Gabor – www.100covers4you.com

Ich habe ein neues Buch draußen. Es heißt „Krähenpakt“. Drinnen steckt ganz viel Urban Fantasy mit Krähen. Das Buch gibt es exklusiv bei Amazon als E-Book. Es hat 455 Seiten und kostet für kurze Zeit nur 99 Cent. Unter diesem Link landet ihr auf der Seite vom Amazon-Shop: https://www.amazon.de/dp/B0CGVKGS85/ Bald gibt es noch eine Taschenbuchausgabe, die überhall im Handel erhältlich sein wird.

Klappentext:

Mach es, säuselte es zwischen ihren Gedanken. Eine ganze Welt zu retten, dagegen konnten ihre Überflieger von Eltern mit ihren megawichtigen Traumjobs kein bisschen anstinken.

Kaja soll eine fremde Welt retten. Sie, die es kaum schafft, sich morgens ordentlich anzuziehen und unfallfrei bis in die Küche zu laufen. Angeblich soll sie eine auserwählte Kriegerin sein. Das besagt ein uralter magischer Pakt. Dabei glaubt sie nicht mal an Magie. Doch der Krähenpakt duldet kein „Nein“, denn Kaja ist die letzte Hoffnung für die Krähendämonen und deren sterbende Welt.
Das perfekte Lesefutter für Fans von Urban Fantasy mit einer Prise Humor, verschrobenen Charakteren, einer zarten Romanze – und leichenfressenden Krähendämonen.

Über das Buch

In meiner Kindheit lebte für einige Zeit eine zahme Krähe auf dem Nachbargrundstück. Sie war als Küken aus dem Nest gefallen und jemand aus meiner Familie hatte sie aufgezogen. Ich erinnere mich an meinen Weg zum Schulbus, bei dem die Krähe mit fröhlichem Krächzen auf meiner Schulter landete, die großen, schwarzen Flügel weit ausgebreitet. Und dann die erstaunten Blicke der anderen Kinder, die an unserem Garten vorbeiliefen, um den Bus zu erreichen.

Die allererste Idee zu einem Buch mit Krähen hatte ich 2019 bei der Arbeit an „Höhlenbrut“. Dort gibt es gegen Ende des Buches ein Kapitel, in dem ein Schwarm Krähen den „Eisgeistern“ beisteht und sie davor bewahrt, in einem Pfeilhagel zu sterben. Später stieß ich auf TV-Dokumentationen und Bücher, aus denen hervorgeht, wie intelligent diese Vögel sind.

Bei meiner Recherche zu „Krähenpakt“ war ich schockiert, wie gnadenlos Krähen (einschließlich Eichelhäher und Elstern) in Deutschland gejagt werden. Das hatte ich vorher nicht gewusst. Ich meine, wer bitteschön schießt denn Krähen? (Fast) Kein Mensch will die freiwillig essen, zumindest in Deutschland nicht.

Obwohl umfangreiche wissenschaftliche Studien nachgewiesen haben, dass der Abschuss dieser Vögel der Natur eher schadet als nützt, werden sie massenhaft getötet. Schätzungsweise 1.000.000 pro Jahr. Einfach so aus Spaß.

Mich erschütterte die Scheinheiligkeit der Jägerschaft, die das massenhafte Töten der Vögel mit dem Schutz anderer Tiere begründet, obwohl die besagten wissenschaftlichen Studien das Gegenteil beweisen. Gleichzeitig stieß mich die pure Lust am Töten ab, die aus den Webseitentexten und Youtube-Videos der Jägerschaft sowie der Anbieter von Jagdzubehör hervorgeht. Ein Gutes hatten diese menschlichen Abgründe jedoch, boten sie mir doch pure Inspiration für die Scheinheiligkeit meines Antagonisten „Klein-Jensi“ alias John Miller.

Leseprobe

Hier findet ihr eine Leseprobe als PDF zum Download oder Durchlesen.

Linksammlung

Im Zuge des Buchprojekts entstanden mehrere Videos. Diese sind gebündelt auf YouTube zu finden. Mit Klick auf diese Links verlasst ihr meine Website und landet bei YouTube. Dort gelten die Datenschutzbestimmungen von YouTube.

Kurzlesung aus „Krähenpakt“: https://youtu.be/28fZDq6IMqc
Buchtrailer: https://youtu.be/OvNGze0IIco
Kaja Fuchs: https://youtu.be/36AqkQa-3UU
Tante Luise: https://youtu.be/LnzHxz4wn7M
Nele: https://youtu.be/Vvw3mOIr8j8
Die Kugel: https://youtu.be/yAIK8Zsuk2s

Auswahl des Klappentextes

Spoiler: Nr. 2 hat die demokratische Wahl via Facebook-Kommentar gewonnen. Er wurde in leicht veränderter Form veröffentlicht.

Gefördert mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen des Programms „Kultur ans Netz